Die letzte Entscheidung über Taiwans Schicksal
wird in Peking getroffen.
- Prof. Gunter Schubert
Im Spannungsfeld zwischen Taiwan und China sind die Risiken einer militärischen Eskalation allgegenwärtig. Die Herausforderung besteht darin, diese Risiken zu mindern, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen. Amanda Hsiao, Analystin der Nichtregierungsorganisation Crisis Group, sagt dazu: "Die Chancen einer erfolgreichen Operation seien unsicher, sagte Hsiao. Peking dürfte ihr zufolge im Moment nicht die militärischen Fähigkeiten für einen schnellen und entscheidenden Sieg über Taiwan haben."
Ein bewaffneter Konflikt zwischen Taiwan und China hätte weitreichende Folgen, nicht nur für die direkt beteiligten Parteien, sondern auch für die globale Stabilität. US-Expertin Bonnie Glaser betont: "Ein Krieg um und gegen Taiwan hätte katastrophale Auswirkungen auch auf Europa. Die ökonomischen Folgen wären weitaus gravierender als jene des Ukraine-Krieges, weil China und Taiwan wirtschaftlich viel bedeutender sind als Russland und die Ukraine"
Die Suche nach effektiven Konfliktlösungen erfordert diplomatische Anstrengungen und den Einsatz internationaler Organisationen. "Der Dialog und die Verhandlungen sind der Schlüssel zur Lösung dieses Konflikts. Wir müssen alle diplomatischen Mittel ausschöpfen, um eine nachhaltige und friedliche Lösung zu finden", so der ehemalige UN-Botschafter von China, Liu Jieyi.
Mittel- und langfristig könnten eine Invasion oder andere militärische Handlungen nicht ausgeschlossen werden. Die Kosten für einen Krieg sind jedoch hoch. Die Wirtschaftsprobleme Chinas und die Annäherungsversuche mit Taiwans Verbündetem, den USA, machten eine Invasion derzeit noch unwahrscheinlich. Jedoch sollte man die rote Linie nicht übertreten. Henry Kissinger betonte damals: "Taiwan should start working on a political solution with its giant neighbor because “China will not wait forever."
Die Verantwortung für die Deeskalation liegt nicht nur bei einem der Konfliktparteien, sondern erfordert gemeinsame Anstrengungen. UN-Generalsekretär António Guterres betont: "Die Weltgemeinschaft muss zusammenarbeiten, um eine friedliche Lösung der Taiwan-Frage zu finden"
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